Die Strompreise für das Aufladen eines E-Autos unterscheiden sich deutlich je nachdem, ob man zu Hause oder an einer öffentlichen Ladesäule lädt. Im Haushalt lag der durchschnittliche Strompreis in Österreich Anfang 2025 bei 0,36 € pro kWh. Dieser Wert basiert auf dem ermittelten Mittelwert für Haushaltsstrom und stellt einen Anhaltspunkt für typische Wallbox-Heimladetarife dar. Allerdings können die Tarife regional schwanken: In Wien mussten Neukunden Ende 2022 etwa 52 Cent/kWh zahlen, während in Vorarlberg Preise unter 20 Cent/kWh möglich waren. Zwar wurde zwischenzeitlich eine staatliche Preisbremse eingeführt, doch mit dem Auslaufen dieser Deckelung steigen die Strompreise 2024/2025 wieder an. Für 2025 kann man im Schnitt von etwa 0,33–0,36 € pro kWh Haushaltsstrom ausgehen.

Anders sieht es an öffentlichen Ladestationen aus. Hier liegen die Kosten pro kWh deutlich höher als im heimischen Netz. Typische AC-Normalladestationen verlangen etwa 0,40–0,50 € pro kWh, während DC-Schnellladepunkte je nach Anbieter rund 0,60–0,79 € pro kWh kosten können. Beispielsweise führte ein Anbieter im Oktober 2023 einen verbrauchsabhängigen Tarif von 0,48 €/kWh ein – einheitlich gültig an AC- und DC-Ladern im eigenen Netz. Andere Anbieter bewegen sich in ähnlichen Bereichen, teils mit leicht günstigeren AC-Preisen und Aufschlag für DC/HPC. Der Preisrahmen ist jedoch groß: 40 Cent bis 79 Cent pro kWh sind am Markt durchaus üblich. Zum Vergleich: Bei einem Ladeservice kostet die kWh derzeit etwa 0,66 € bzw. 0,79 €, jeweils mit Mindestgebühr pro Ladevorgang.
Im Haushalt lag der durchschnittliche Strompreis in Österreich Anfang 2025 bei 0,32 € pro kWh.
Unterschiedliche Ladepreismodelle: Ad-hoc vs. Mitgliedschaft vs. Flatrate
Zu beachten ist, dass die genannten Preise an öffentlichen Stationen je nach Ladepreismodell variieren. Ad-hoc-Laden ist meist am teuersten – hier zahlt man den vollen kWh-Preis pro Ladevorgang, oft zu oberen Ende der genannten Spanne.
Viele E-Mobilitätsanbieter und Ladenetzwerke bieten jedoch Mitgliedschafts- oder Vertragstarife an: Gegen eine monatliche Grundgebühr erhält man dabei vergünstigte kWh-Preise. Beispielsweise kostet bei einem Anbieter der Tarif mit Grundgebühr 0,44 €/kWh, während ohne Grundgebühr 0,48 €/kWh fällig werden. Ähnlich bieten auch überregionale Anbieter spezielle Pakete an – etwa reduziert ein Abo-Pass den Preis an HPC-Ladern von 0,79 € auf etwa 0,35 € per kWh.
Flatrates sind hingegen selten und meist auf Sonderaktionen oder Firmentarife beschränkt. Einige Arbeitgeber ermöglichen ihren Angestellten kostenfreies Laden am Firmenparkplatz, was faktisch einer Flatrate entspricht, oder es werden Tarife mit inkludierten kWh-Kontingenten angeboten. Im allgemeinen Alltag spielen Flatrates aber eine untergeordnete Rolle; relevant für die meisten Fahrer ist der Unterschied zwischen günstigem Laden zu Hause und teurerem öffentlichen Laden – der durch kluge Tarifwahl etwas gemildert werden kann.
Verbrauch und Fahrleistung – Annahmen für den Kostenvergleich
Um die Ladekosten unterschiedlicher Fahrzeugklassen zu vergleichen, müssen realistische Verbrauchswerte sowie eine typische Jahresfahrleistung zugrunde gelegt werden. Der durchschnittliche Energieverbrauch moderner E-Autos liegt ungefähr bei 15 kWh/100 km. Dabei gilt: Kleinere Fahrzeuge mit geringerem Gewicht und weniger Leistung verbrauchen tendenziell weniger Strom als größere, leistungsstarke Modelle. Natürlich hängen die Verbräuche stark von Fahrweise, Streckenprofil und Temperatur ab – doch für unseren Vergleich nehmen wir folgende Durchschnittsverbräuche für gängige Modelle an:
- Fiat 500e (ca. 42 kWh Akku): etwa 15 kWh/100 km im Schnitt. Ein sparsamer City-Stromer.
- VW ID.3 Pro (ca. 58 kWh Akku): etwa 17 kWh/100 km. Ein Vertreter der Kompaktklasse.
- Škoda Enyaq iV 80 (ca. 77 kWh Akku): etwa 20 kWh/100 km. Ein größeres Elektro-SUV mit höherem Verbrauch.
Als durchschnittliche Fahrleistung legen wir rund 14.000 km pro Jahr zugrunde. Laut Erhebungen betrug die jährliche Kilometerleistung pro Pkw zuletzt etwa 13.900 km im Schnitt – dieser Wert hat sich in den letzten Jahren nur gering verändert. 14.000 km/Jahr entsprechen etwa 1.167 km pro Monat, was für viele Privatnutzer realistisch ist. Natürlich gibt es individuelle Abweichungen – Vielfahrer kommen leicht auf 20.000 km und mehr, während Wenigfahrer teils unter 10.000 km bleiben. Für unseren Vergleich nehmen wir jedoch den Durchschnitt, um typische monatliche und jährliche Ladekosten zu ermitteln.
Als durchschnittliche Fahrleistung legen wir rund 14.000 km pro Jahr zugrunde.
Hinweis: Alle folgenden Kostenberechnungen basieren auf den obigen Annahmen zu Verbrauch und Fahrleistung sowie folgenden Stromtarifen: 0,36 €/kWh bei Ladung zu Hause, 0,50 €/kWh an einer AC-Ladesäule, und 0,65 €/kWh an einer DC-Schnellladestation. Die öffentlichen Tarife liegen in der Mitte der weiter oben genannten typischen Spannen. Die Ergebnisse sind als Richtwerte zu verstehen – je nach individuellem Tarif können die Kosten etwas niedriger oder höher ausfallen.
Ladekosten Fiat 500e (Kleinwagen)
Für den Fiat 500e nehmen wir eine Batteriekapazität von etwa 42 kWh an und einen Verbrauch von etwa 15 kWh/100 km. Damit kommt dieser Wagen rund 280 km weit mit einer vollen Akkuladung. Die folgende Tabelle zeigt die Ladekosten für dieses Fahrzeug – einmalig für eine Vollladung, durchschnittlich pro Monat sowie pro Jahr –, jeweils getrennt danach, ob zu Hause, an einer öffentlichen AC-Ladesäule oder via DC-Schnelllader geladen wird:
Kosten | Zuhause (0,36 €/kWh) | Ladestation AC (0,50 €/kWh) | Ladestation DC (0,65 €/kWh) |
---|---|---|---|
Volle Ladung (42 kWh) | etwa 15 € | etwa 21 € | etwa 27 € |
Monatlich (1167 km) | etwa 63 € | etwa 88 € | etwa 114 € |
Jährlich (14.000 km) | etwa 756 € | etwa 1.050 € | etwa 1.365 € |
Erläuterung: Ein kleiner E-Flitzer wie der Fiat 500e kostet pro Vollladung zu Hause nur rund 15 Euro, während die gleiche Energiemenge am Schnelllader etwa 27 Euro kostet – also fast 80 % mehr. Auf 100 km Fahrstrecke umgelegt sind das etwa 5,40 € bei Heimladung vs. 9,75 € bei DC-Ladung. Pro Monat ergeben sich etwa 63 € Stromkosten gegenüber rund 114 € bei ausschließlich teurem Schnellladen. Im gemischten Alltagsbetrieb laden die meisten E-Autofahrer jedoch überwiegend zu Hause und nur gelegentlich unterwegs – die tatsächlichen Monatskosten liegen daher oft näher am Heimlade-Wert. Dennoch zeigt sich: in der Kleinwagenklasse kann man rund 300–600 € jährlich sparen, wenn man möglichst viel zu Hause lädt, statt teuer an öffentlichen Stationen.
Auf 100 km Fahrstrecke umgelegt sind das etwa 5,40 € bei Heimladung vs. 9,75 € bei DC-Ladung (Fiat 500e).

Ladekosten VW ID.3 Pro (Kompaktklasse)
Für einen VW ID.3 Pro nehmen wir einen Akku von etwa 58 kWh an und etwa 17 kWh/100 km Verbrauch. Damit liegt die Reichweite pro Ladung bei ungefähr 340 km. Die Ladekosten stellen sich folgendermaßen dar:
Kosten | Zuhause (0,36 €/kWh) | Ladestation AC (0,50 €/kWh) | Ladestation DC (0,65 €/kWh) |
---|---|---|---|
Volle Ladung (58 kWh) | etwa 21 € | etwa 29 € | rund 38 € |
Monatlich (1167 km) | etwa 71 € | etwa 99 € | etwa 129 € |
Jährlich (14.000 km) | etwa 857 € | etwa 1.190 € | etwa 1.547 € |
Auch in der Kompaktklasse zeigt sich ein ähnliches Bild: Zuhause laden spart viel Geld. Eine volle Batterie kostet zu Hause rund 21 €, an der AC-Säule etwa 29 € und am Schnelllader rund 38 €. Die Differenz zwischen Heim- und Schnellladung beträgt ebenfalls etwa 80 %. Über ein Jahr summieren sich die Stromkosten bei reinem Heimladen auf etwa 850–900 €, während bei ausschließlicher öffentlicher Schnellladung über 1.500 € zusammenkämen. Praktisch werden solche Autos oft gemischt geladen – z. B. werktags günstig daheim, auf Langstrecken unterwegs nachgeladen – sodass die tatsächlichen Jahreskosten irgendwo dazwischen liegen (im Szenario 50 %/50 % heim/unterwegs wären es hier etwa 1.200 € jährlich). Dennoch: gegenüber einem kleinen Fahrzeug fällt der absolute Energiebedarf etwas höher aus, was bei gleichen Strompreisen zu rund 100–200 € Mehrkosten pro Jahr führt.
Ladekosten Škoda Enyaq iV 80 (SUV-Klasse)
In der SUV-Klasse sind die Batterien groß (hier angenommen rund 77 kWh für den Enyaq iV 80) und der Verbrauch höher (etwa 20 kWh/100 km). Eine Vollladung ermöglicht etwa 385 km Reichweite. Die Kostenübersicht für ein solches Fahrzeug:
Kosten | Zuhause (0,36 €/kWh) | Ladestation AC (0,50 €/kWh) | Ladestation DC (0,65 €/kWh) |
---|---|---|---|
Volle Ladung (77 kWh) | etwa 28 € | etwa 39 € | etwa 50 € |
Monatlich (1167 km) | etwa 84 € | etwa 117 € | etwa 152 € |
Jährlich (14.000 km) | etwa 1.008 € | etwa 1.400 € | etwa 1.820 € |
Hier werden die absoluten Zahlen größer: Ein großer E-SUV benötigt pro Jahr etwa 1.000 € an Strom, selbst wenn fast ausschließlich zu Hause geladen wird. An öffentlichen Stationen könnten es um die 1.800 € jährlich sein, sollte man immer zum teuersten Tarif laden. Allerdings verfügen viele Fahrer dieser Fahrzeugkategorie über eigene Wallboxen und können so den Großteil deutlich günstiger laden. Auffällig ist, dass der relative Aufpreis fürs öffentliche Laden konstant hoch bleibt – ob Kleinwagen oder SUV, das Schnellladen kostet etwa 80 % mehr als Heimladen. In Euro ausgedrückt ist der Unterschied bei einem großen Elektro-SUV aber am größten: über 800 € Mehrkosten pro Jahr, wenn man ausschließlich öffentlich lädt. Hier lohnt sich der Blick auf Lade-Abos: Viel-Lader könnten mit einem entsprechenden Abo-Tarif die DC-Ladekosten um einige Cent/kWh senken und so mehrere hundert Euro jährlich sparen. Generell zeigt der Vergleich der Klassen: Das stromhungrigere Fahrzeug verursacht absolut höhere Ladekosten, doch die prozentuale Ersparnis durch günstiges Laden zu Hause ist bei allen ähnlich groß.
In Euro ausgedrückt ist der Unterschied bei einem großen Elektro-SUV aber am größten: über 800 € Mehrkosten pro Jahr, wenn man ausschließlich öffentlich lädt.

Fazit
Im Jahr 2025 liegen die Durchschnittskosten fürs Laden eines Elektroautos in Österreich – je nach Ladeort – weit auseinander. Zuhause zahlt man etwa 36 Cent pro kWh und kommt damit auf 5–7 € Stromkosten pro 100 km (je nach Modell). Öffentliche Ladestationen verlangen dagegen oft 50 Cent und mehr pro kWh, was die Kosten auf etwa 8,50–13 € pro 100 km erhöhen kann. Für typische Jahresfahrleistungen um 14.000 km bedeutet das Stromkosten von rund 750–1.000 € bis zu rund 1.400–1.800 € – je nach Fahrzeugklasse und Ladeort. Kleinere Elektromodelle wie der Fiat 500e sind dabei in absoluten Zahlen am günstigsten, während große E-SUVs wie der Škoda Enyaq am meisten Stromkosten verursachen. Entscheidend ist jedoch das Ladeverhalten: Wer die Möglichkeit zum Heimladen hat, kann hunderte Euro jährlich sparen. Öffentliche Schnelllade-Angebote sollten sparsam genutzt oder durch Ladetarif-Abonnements optimiert werden, um die Kosten im Rahmen zu halten. Insgesamt zeigt der Vergleich, dass Elektroautos – trotz gestiegener Strompreise – im Alltagsbetrieb deutlich günstiger geladen werden können als es die Extreme vermuten lassen, vor allem wenn man die richtigen Tarifmodelle nutzt und bevorzugt zu Hause "tankt". Mit effizienten Fahrzeugen und klugem Ladeverhalten bleiben die Stromkosten pro Kilometer weiterhin unter den Treibstoffkosten vergleichbarer Verbrenner, insbesondere im Haushaltsstrom-Szenario.
Zuhause zahlt man etwa 36 Cent pro kWh und kommt damit auf 5–7 € Stromkosten pro 100 km.Öffentliche Ladestationen verlangen dagegen oft 50 Cent und mehr pro kWh, was die Kosten auf etwa 8,50–13 € pro 100 km erhöhen kann.